Einheizen mit Holz

Wenn das Feuer im Kaminofen lodert, wird es richtig gemütlich – und ganz nebenbei lassen sich Heizkosten sparen. Viele ältere Öfen müssen aber bis 2025 stillgelegt werden.

 

 

Wenn Flammen flackern und Holzscheite leise knistern, verbreitet sich Gemütlichkeit. Kaminöfen oder Heizkamine sorgen aber nicht nur für eine heimelige Atmosphäre, sondern können dazu noch die Heizung ergänzen. Voraussetzung ist immer ein geeigneter Schornstein. Einzelraumfeuerstätten wie Kaminöfen oder Kachelöfen gilt seit Anfang 2022: Wer neu baut oder Schornsteine an Gebäuden erneuert, muss einen Kamin ziehen lassen, der den Dachfirst mindestens um 40 Zentimeter überragt (§ 19 1. BImSchV).

 

Kaminofen oder Heizkamin

Ein klassischer Kaminofen beheizt dabei in der Regel nur den Raum, in dem er steht. Die Grundkonstruktion aus Metall ist mit Stahlblech, Naturstein oder Keramik verkleidet und gibt schnell Energie ab. Wer es lange warm haben möchte, muss also immer wieder Holz nachlegen. Wasserführende Modelle lassen sich auch ins Heizsystem einbinden.

Ein Heizkamin wiederum verfügt über einen Heizeinsatz, der für einen geringen Wärmeverlust sorgt, und kann teils Wärme für mehrere Räume liefern. Heizeinsätze mit Wassertechnik lassen sich in das Heizsystem integrieren. Ein zusätzlicher Pufferspeicher wiederum hält die Energie und gibt sie bei Bedarf wieder ab.

 

Offenes Feuer nur gelegentlich

Besonders stimmungsvoll sind zwar offene Kamine, zum Heizen eignet sich diese Variante aber nicht. Ohnehin schreibt die Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) vor, dass Feuerstätten offener Bauart nur gelegentlich betrieben werden dürfen. Das heißt maximal acht Tage im Jahr für jeweils fünf Stunden.

 

Strengere Grenzwerte

Seit 2015 gibt die BImSchV zudem stufenweise anspruchsvollere Grenzwerte für Schadstoffe vor. Die nächste Frist läuft am 31. Dezember 2024 aus, betroffen sind Modelle, die zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010 hergestellt wurden. Das Baujahr weist das Typenschild aus. Bestehende Kamin- und Holzöfen dürfen ab 2025 maximal 0,15 Gramm Staub und vier Gramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter Abgas emittieren. Dafür müssen ältere Kaminöfen und Heizkamine etwa mit passiven Feinstaubfiltern (ca. ab 200 Euro) oder aktiven Partikelfiltern (ca. ab 1.000 Euro) nachgerüstet werden – oder sind stillzulegen. Der vorgeschriebene Wirkungsgrad beträgt mindestens 75 Prozent.

Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima geht davon aus, dass rund 3,5 Millionen Öfen deutschlandweit die Vorgaben nicht erfüllen. Ausgenommen von der Regelung sind aber unter anderem offene Kamine, fest verbaute Grundkachelöfen und historische Kamine.

 

Vergleichsweise günstig

Durch die Energiekrise hat sich aufgrund der gestiegenen Nachfrage auch das Heizen mit Holz verteuert. Im Vergleich zum vergangenen Winter sind die Brennholzpreise aber wieder gesunken – laut Statistischem Bundesamt im Dezember 2023 um mehr als 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und gegenüber Gas und Öl schneidet Brennholz ohnehin um einiges günstiger ab.

 

Schadstoffarm verbrennen

Wer Holz zum Heizen nutzt, sollte darauf achten, dass die Verbrennung rauch- und schadstoffarm abläuft. Das schont die Umwelt und die Nachbarn gleichermaßen. Das heißt: Nur naturbelassene und trockene Holzscheite oder Holzbriketts verwenden. Zudem sollten die Scheite nicht zu lang sein (max. 30 Zentimeter). Und zum Anzünden kein Papier, sondern wachsgetränkte Holzfaserblöcke oder Holzwolle nehmen. Darüber hinaus gilt es, die Anlage richtig zu bedienen. Also: Zügig anheizen und in der Anbrandphase die Luftzufuhr ganz geöffnet lassen, dann leicht drosseln. Bei unzureichender Luftzufuhr entsteht schädlicher Rauch.

 

 

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