Pfusch, Zeitverzug und überhöhte Rechnungen? Ärger mit Handwerkern muss nicht sein, wenn man einige Regeln beachtet.

Das Bad braucht eine Renovierung, die Wohnräume müssen dringend gestrichen oder das Dachgeschoss soll ausgebaut werden – dafür beauftragt man meist Handwerker. Es läuft allerdings längst nicht immer alles glatt. Unpünktlichkeit, unsaubere Arbeit oder überzogene Rechnungen können einige Nerven kosten. Mit der richtigen Planung und Kommunikation lassen sich solche Risiken minimieren.

Lokal suchen

Warum in die Ferne schweifen? Idealerweise sitzt der Handwerker in der Nähe. Das spart Anfahrtskosten und bei Problemen ist er schneller zur Stelle. Außerdem ist den meisten Handwerken daran gelegen, ihren guten Ruf in der Umgebung nicht zu verspielen, denn schließlich kommen von hier ihre meisten Kunden.

Recherche bei Bekannten

Vielleicht haben Sie Freunde, Bekannte oder Kollegen, die bereits ähnliche Arbeiten beauftragt haben? Von ihnen erhalten Sie einen ehrlichen Erfahrungsbericht. Sonst kann man im Internet bei der Handwerkskammer, per Google oder über die sozialen Netzwerke ebenfalls passende Fachleute in der Umgebung finden. Über Handwerkerportale wie MyHammer, Blauarbeit oder Check24 wiederum lassen sich günstig Dienste ersteigern, wobei die jeweilige Aufgabe vorher detailliert beschrieben werden muss.

Persönliches Gespräch

Allein auf gute Internetbewertungen sollte man sich besser nicht verlassen, denn hier wird oft getrickst. Ein persönliches Gespräch vermittelt einen eigenen Eindruck und zeigt, wie professionell die Beratung ausfällt und ob Fragen kompetent beantwortet werden. Die Betriebe präsentieren zudem oft auf ihrer Homepage abgeschlossene Projekte mit Bildern. Bei umfangreichen Aufträgen sollte man zudem Referenzen einholen.

Angebote vergleichen

Vor der Auftragsvergabe mehrere Angebote anfragen. Damit diese vergleichbar sind, die Aufgabe möglichst exakt beschreiben – auch für mündliche Angebote am Telefon. Der Billigste ist am Ende jedoch nicht immer ein Schnäppchen. Schließlich können Pfusch und Verzug teuer werden. Zuerst zählt die Qualifikation und für Kompliziertes sollte man ohnehin nur ausgewiesene Meister oder Gesellen anheuern. Kostenvoranschläge sind in der Regel umsonst. Eine Vergütung dafür ist nur erlaubt, wenn dies vorher ausdrücklich vereinbart wurde. Später haben die Dienstleister zudem ihrem Auftraggeber mitzuteilen, wenn die Kosten wesentlich von der Schätzung, also um mehr als 15 bis 20 Prozent, abweichen.

Vertrag abschließen

Grundsätzlich gilt es, Vereinbarungen schriftlich festzuhalten und bei umfassenderen Arbeiten einen Vertrag abzuschließen. Enthalten sein müssen darin Leistungsumfang, Material- und Arbeitskosten sowie verbindliche Termine zur Fertigstellung. Greifen mehrere Gewerke ineinander, ist die Termineinhaltung natürlich besonders wichtig.

Leistung prüfen

Wenn die Arbeit abgeschlossen ist, gilt es das Ergebnis ausgiebig unter die Lupe zu nehmen. Immer wichtig: Tauchen auch später Mängel auf, diese per Foto dokumentieren und sofort schriftlich reklamieren. Bei komplexeren Leistungen kann es zudem sinnvoll sein, einen Experten hinzuzuziehen, etwa einen anderen Handwerker oder einen Architekten. Hilfreich: Die Handwerkskammer Hamburger bietet den „Sachverständigen-Navi“, eine Datenbank mit öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen, die Preise und Leistungen prüfen –bereits in den Angeboten oder nach der Ausführung.

 

 

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